Was wurde aus 10.000 Euro, die man am 1. Januar 2021 in ein bestimmtes Asset gepackt hat, bis zum 31. Dezember des Jahres? Die Antwort lautet bei den meisten Anlageklassen: deutlich mehr.
Ein Investment im DAX etwa hätte aus der Startsumme 11.579 Euro gemacht, ein Plus von 15,79 Prozent also. Danach allerdings ging es Anfang 2022 erst mal wieder bergab. Der US-Index Dow Jones schaffte im vergangenen Jahr 18,73 Prozent, der Euro Stoxx 50 sogar 20,99 Prozent. Schwach schnitt dagegen der japanische Nikkei mit 4,91 Prozent ab. Darunter blieb aber noch Gold mit 4,30 Prozent; Silber glitt sogar ins Minus (–5,47 Prozent). Mit Immobilien in deutschen Großstädten konnte man, den durchschnittlichen Quadratmeterpreis zugrunde gelegt, aus den 10.000 allein durch Wertsteigerung rund 13.000 Euro machen – Mieteinnahmen kommen gegebenenfalls hinzu.
Mit weitem Abstand vorn in der 2021-Renditebringerliste liegen aber die Kyptowährungen Bitcoin mit 74,7 und Ethereum mit 461 Prozent Kurszuwachs. Auch dieses Feuerwerk fand Anfang dieses Jahres ein Ende, als der Kryptomarkt in die Tiefe rauschte: Der Bitcoin erlebte einen zwischenzeitlichen Kursverfall von über 50 Prozent.
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Rund um die Welt wird der Konsum von Cannabis zunehmend entkriminalisiert, voraussichtlich bald auch in Deutschland. Die Bundesregierung plant, das Rauschmittel zum Verkauf in lizenzierten Geschäften zuzulassen. Ein Milliardenmarkt dürfte hierzulande daraus erwachsen bzw. in die Legalität wechseln. Sowohl internationale Hanfproduzenten als auch heimische Neugründungen stehen in den Startlöchern und versprechen riesige Umsätze – nicht zuletzt basierend auf der Hoffnung, dass Deutschland einen Dominoeffekt in der EU auslöst. Zusätzlich beflügeln die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Nutzhanf die Fantasie, denn die Fasern lassen sich zu Dämmmaterial oder Textilien verarbeiten.
Schon jetzt kann man sich an Themenfonds beteiligen, die die gesamte Hanf-Wertschöpfungskette oder einzelne Abschnitte daraus in den Fokus nehmen. Den Wachstumsperspektiven steht jedoch eine sehr unübersichtliche, kleinteilige und volatile Unternehmenslandschaft gegenüber. Dementsprechend kann sich der jeweilige Fokus der Fonds stark voneinander unterscheiden. Im jetzigen Stadium des Marktes handelt es sich bei Investitionen in aller Regel noch um Wagniskapital.
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Das aus privaten und gesetzlichen Krankenkassen gespeiste Gesundheitssystem in Deutschland zählt laut einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) zu den besten Europas. Untersucht wurden die Systeme von 26 EU-Ländern.
In der Spitzengruppe liegt die Versorgung in Deutschland beispielsweise bei der Ärztedichte, die 4,5 pro 1.000 Einwohner beträgt. Nur drei Länder im Vergleich kommen auf eine höhere Quote, nämlich Österreich (5,4), Norwegen (5,1) und Litauen (4,6). Schlusslicht ist Polen mit 2,4 Ärzten pro 1.000 Einwohner. Auf Platz sechs landet Deutschland bei der Kostenübernahme für ambulante Behandlungen (89,1 Prozent), auf Platz fünf bei der für die stationäre Versorgung (96,7). Die Wartezeit auf neu zugelassene Medikamente ist hierzulande mit 50 Tagen so kurz wie in keinem anderen untersuchten Land. Auch die Wartezeit auf einen Arzttermin kann sich sehen lassen: 74 Prozent der befragten Deutschen erhielten bei ihrem letzten akuten Behandlungsbedarf einen Termin am selben oder am nächsten Tag.
Ein „Gesamtsieger“ wurde unter den Systemen nicht gekürt. Nachholbedarf sehen die Studienautoren in Deutschland bei der Verfügbarkeit von Video-Sprechstunden und beim Online-Zugang zu Terminen und zu Testergebnissen.
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„Endlich auch reich werden mit Kryptos!“ Werbesprüche dieser Art fallen bei vielen Deutschen auf fruchtbaren Boden, nachdem der Höhenflug der Kryptowährungen so manchen Neumillionär hervorgebracht hat. Allein im letzten Jahr hat sich das Handelsvolumen der mittlerweile über 10.000 Coins in etwa verfünffacht. Mit dem Boom geht allerdings auch zunehmender Betrug einher, wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kürzlich hervorhob.
So werde immer wieder beobachtet, wie sogenannte FinFluencer in sozialen Medien ihre Gefolgschaft zum Kauf einer Nischen-Kryptowährung aufrufen. Diese wurde oftmals von den Influencern selbst gegründet. Die entstehende Blase platzt unweigerlich früher oder später, wenn die Initiatoren bereits Kasse gemacht haben („Pump-and-Dump“). Ebenfalls beliebt: Fake-Online-Plattformen, über die Anleger vermeintlich in Kryptos investieren, in Wirklichkeit aber die Konten von Kriminellen füllen. Die BaFin hebt hervor, dass „das sichere, schnelle Geld“ ein Werbeversprechen ist, dem man grundsätzlich misstrauen sollte.
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Satte 3,9 Prozent Preissteigerung vermeldete das Statistische Bundesamt für den August, der höchste Monatswert seit 1993. Dabei handelt es sich zwar um einen Ausreißer nach oben, doch nach Prognosen des Ifo-Instituts dürfte auch die Inflation des Gesamtjahres 2021 mit 3,0 Prozent so hoch ausfallen wie seit 28 Jahren nicht mehr.
Der Hauptgrund für die Geldentwertung liegt in den günstigen Preisen, die 2020 geherrscht haben – zum einen wegen der temporären Mehrwertsteuersenkung, zum anderen wegen pandemiebedingt niedriger Energiepreise. Gerade diese haben im Zuge der Konjunkturbelebung in diesem Jahr deutlich angezogen. Für 2022 erwarten die Ifo-Forscher wieder einen Rückgang der Inflationsrate auf 2,0 bis 2,5 Prozent.
Zinsschwache Geldanlagen geraten durch diesen beschleunigten Kaufkraftverlust noch stärker unter Druck. Der wächst ohnehin schon durch die um sich greifenden Verwahrentgelte, also Negativzinsen, die auf Bankguthaben erhoben werden. Der Run auf Sachwerte und Aktien dürfte so bald nicht nachlassen.
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Die Welle nimmt immer mehr an Fahrt auf: Laut einer Auflistung des Onlineportals Biallo erheben nunmehr 490 Banken in Deutschland Verwahrentgelte, also Negativzinsen auf das Guthaben ihrer Kunden. Auch qualitativ verschärft sich die Lage: Die Freibeträge sinken tendenziell, schon fünf Banken verwahren nur noch bis zu 5.000 Euro kostenfrei auf; gleichzeitig steigt der zu entrichtende Zinssatz. Die Banken müssen ihrerseits fürs „Geldparken“ einen Einlagenzins von minus 0,5 Prozent an die Europäische Zentralbank leisten, den sie nun zunehmend an ihre Kunden durchreichen.
Die Bundesbank prognostizierte kürzlich eine weitere Verschärfung dieser Preispolitik: „Banken werden vermehrt Negativzinsen an Kunden weitergeben und Gebühren erhöhen müssen“, so Vorstand Joachim Wuermeling. Damit wird es immer weniger ratsam, Erspartes auf einem Bankkonto liegen zu lassen. Schon die Inflation nagt an der Kaufkraft. Bargeld unter dem Kopfkissen zu horten stellt auch deshalb ebenfalls keine empfehlenswerte Alternative dar. Wie das Geld sicher und profitabel angelegt werden kann, weiß Ihr Finanzberater oder Ihre Finanzberaterin.
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Kein anderer Metropolen-Immobilienmarkt weltweit ist derart überhitzt wie der in der Bankenstadt Frankfurt am Main. Zu diesem Schluss kommen Analysten von UBS Global Wealth Management, die Zahlen bis Mitte 2021 ausgewertet haben. In das Ergebnis fließen neben den Immobilienpreisen Fundamentalfaktoren wie Wirtschafts-, Einkommens- und Bevölkerungsentwicklung ein. Auch München gehört zu den fünf Metropolen weltweit mit dem höchsten Blasenrisiko, neben Toronto, Hongkong und Zürich. An diesen Standorten sei das „potenzielle Ausmaß einer Preiskorrektur“ am größten.
Im Durchschnitt der 25 analysierten Metropolen stiegen die Eigenheimpreise inflationsbereinigt zwischen Mitte 2020 und Mitte 2021 um 6 Prozent, so viel wie seit 7 Jahren nicht mehr. Neben den günstigen Finanzierungskonditionen führen die Studienautoren den Preissprung auch auf die Lockdown-bedingt gewachsene Bedeutung der eigenen vier Wände zurück. Zudem hätten höhere Sparquoten und die gut laufenden Börsen für zusätzliche Liquidität gesorgt.
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Mit hohen Renditeversprechen hatte der Goldhändler PIM Gold Tausende Privatanleger angelockt und dann nach einem Schneeballsystem abgezockt. 7.000 Geschädigte haben Ansprüche auf 178 Millionen Euro angemeldet. Kürzlich erhielten sie eine erste Abschlagszahlung in Höhe von 7,5 Prozent ihrer Forderungen.
Die Verwertung der vorhandenen Edelmetallbestände sei „im Wesentlichen abgeschlossen“, teilte Insolvenzverwalter Dr. Renald Metoja mit. Nach jetzigem Stand dürfte die Insolvenzmasse insgesamt für nur 15 bis 20 Prozent der Verbindlichkeiten reichen.
Der Fall zeigt wieder einmal: Gold und garantierte Verzinsung bilden eine heikle Kombination. Die PIM-Gold-Drahtzieher hatten mit teils zweistelligen Renditen gelockt, die sie mit Altgoldkauf und -recycling generieren wollten. Tatsächlich wurden eine Zeitlang bloß Neukundengelder als „Zinszahlungen“ an Bestandskunden – und auf die Konten der Betrüger – überwiesen, bis die Blase platzte. Schon zuvor hatte es Skandale in diesem Anlagesegment gegeben.
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Rund 150 Milliarden Euro – 37 Prozent mehr als im Vorjahr – legten die Bundesbürger 2020 auf die hohe Kante. Die Coronapandemie mit ihren wirtschaftlichen Verwerfungen hat einerseits das Sicherheitsbedürfnis erhöht. Andererseits wurden und sind die Konsummöglichkeiten stark begrenzt, von Urlaub über Kultur bis hin zu Shopping.
In anderen europäischen Ländern machten die Sparbemühungen einen noch größeren Sprung: in Spanien um 38, in Frankreich um 72, in Großbritannien sogar um 170 Prozent. Der Eurozonen-Durchschnitt lag bei 48 Prozent. Und damit sind nur die neuen Einlagen auf Giro- und Sparkonten des Währungsraums erfasst. Dort liegen nun, den Niedrigzinsen zum Trotz, insgesamt circa 8,3 Billionen Euro. Hinzu kommen noch andere, renditestärkere Assets wie Aktien oder Sachwertanlagen.
Die Bundesbank vermeldete für 2020 einen Anstieg der Sparquote in Deutschland von 10,9 auf 16,3 Prozent, ein Rekordwert. In dieser angesammelten Kaufkraft liegt auch die – an den Börsen bereits eingepreiste – Erwartung begründet, dass die Konjunktur nach einer Normalisierung des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens durch Nachholeffekte kräftig durchstartet.
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